Lorinser-Tuning für die Umwelt
Mecedes-Tuning-Speziallist Lorinser hat einen Nachrüst-Radnabenmotor für Kleinwagen entwickelt. Er nennt das Teil „Easybrid“ und verbaute das 30-kW-Elektrotriebwerk erst einmal in einem Smart Fortwo. Grund laut Lorinser: Hybridfahrzeuge liegen im Trend. Seie werden den Status von Konzeptautos nicht so bald verlassen. Man möchte meinen, die cleveren deutschen Automobilhersteller haben diese Zeiterscheinung nicht ganz unabsichtlich verschlafen.
Nun lässt sich diese Äußerung in alle Richtungen auslegen. Clever, weil sie andere weiter für viel Geld einen Holzweg beschreiten lassen und selbst erst mal abwarten? So ist es möglicherweise gemeint, denn Lorinser hat eine zumindest etwas schlauere Lösung. Preiswerte Hybridtechnik als Nachrüstoption. Voraussetzung ist vorerst, dass das umzurüstende Auto über Trommelbremsen an der Hinterachse verfügt, was bei Kleinwagen häufig der Fall ist.
An die Bremsankerplatten werden elektrische Spulen montiert, in die eine Steuerelektronik gezielt unter Strom setzt, um einen auf der Radnabe angebrachten Motor Drehen zu bringen. Somit fallen jegliche Arten von Getrieben, Differentialen und Antriebswellen weg, da der Motor direkt auf das jeweilige Rad einwirkt und dieses beschleunigt. Die Kraft der Radnabenmotoren addiert sich also zur Leistung des Verbrennungsmotors. Da der Einbau grundsätzlich an der Hinterachse stattfindet, entstehen so Allradautos mit echten Traktionsvorteilen im Winter. Beim Smart klappt das zwar nicht wirklich. Aber es ist durchaus ein Signal, wenn ein Mercedes-Tuning-Spezialist mit einer genialen Idee seiner Marke zugunsten der Umwelt den Rücken kehrt. Hut ab!